Häufige Fragen
Allgemeine Fragen
Was ist die «Stadtentwicklung Klybeck-Kleinhüningen»?
In den Quartieren Klybeck und Kleinhüningen kommt vieles in Bewegung. Der Hafen wird umstrukturiert und modernisiert. Industrieflächen werden anders genutzt. Das bietet grosse Chancen für mehr Grün und dringend benötigten Wohnraum, vor allem am Klybeckquai, am Westquai und auf dem Klybeck-Areal. Die «Stadtentwicklung Klybeck-Kleinhüningen» bildet die Klammer für alle anstehenden Entwicklungen in diesem Stadtteil, wie die Hafenentwicklung, die Arealentwicklung Klybeckquai-Westquai, die Arealentwicklung klybeckplus, das 3Land sowie die Weiterentwicklung der bestehenden Quartiere. Sie stellt sicher, dass die Projekte koordiniert werden und die Bevölkerung ihre Anliegen einbringen kann. Ein wichtiges planerisches Instrument dafür ist der Stadtteilrichtplan Klybeck-Kleinhüningen.
Warum gibt es die Stadtentwicklung Klybeck-Kleinhüningen?
Die Stadtentwicklung hat verschiedene Auslöser. Die Neuorganisation der Hafenlogistik und die Öffnung ehemaliger Industrie- und Chemieareale sind die wichtigsten Treiber.
Auf dem Gebiet des ehemaligen badischen Rangierbahnhofs entstehen ein neues Containerterminal («Gateway Basel Nord») und das neue Hafenbecken 3, welche die Schifffahrt direkt mit der Bahn und der Strasse verbinden). Zudem wird die Hafenbahn modernisiert und in das Hafenkerngebiet Kleinhüningen verlagert. Die Gleisanlagen der Hafenbahn südlich der Wiese sollen dadurch aufgehoben werden. Das bietet die Chance, die Anlage auf die künftigen Anforderungen und Bedürfnisse der Hafenwirtschaft auszurichten und gleichzeitig Platz zu schaffen, um die Stadt zum Rhein hin zu entwickeln.
Auch auf dem heutigen Werkareal Klybeck sind Veränderungen geplant, da das Areal nur noch wenig für die industrielle Produktion benötigt wird. In Labor- und Bürogebäuden bestehen Leerstände sowie Mindernutzungen. Seit 2016 arbeiten Kanton und Grundeigentümerinnen daher gemeinsam an der Entwicklung des Areals unter dem Namen «klybeckplus».
Was bringt die Stadtentwicklung Klybeck-Kleinhüningen?
Die Öffnung und Neunutzung der Industrie- und Logistikareale bieten Basel die Chance, innerhalb seines begrenzten Stadtgebiets zu wachsen. Es entstehen neuer Wohnraum, neue Grün- und Freiflächen, öffentliche Nutzungen (z.B. Schulen), Raum für Gewerbe und Kultur.
Klybeck und Kleinhüningen können sich aus ihrem räumlichen Korsett lösen und schrittweise an den Rhein und an die Wiese wachsen. Über neue Brücken verbinden sie sich mit Huningue und Weil am Rhein zu einem trinationalen Stadtteil am Wasser. Auf den ehemaligen Werkarealen im Klybeck und den Hafenarealen am Klybeckquai und am Westquai können durchmischte Quartiere entstehen, in denen mehr als 20’000 Menschen leben und arbeiten werden. Neue S-Bahn- und Tramverbindungen verbessern die Erreichbarkeit.
Was ist alles geplant und wie lange dauert das Ganze?
- Die heutigen Hafennutzungen am Klybeckquai und Westquai werden in den nächsten Jahren verlagert. So entsteht viel Platz, der neu genutzt werden kann.
- Seit 2016 arbeiten Grundeigentümer*innen und Kanton gemeinsam an der Entwicklung des Klybeck-Areals, bekannt als «klybeckplus».
- Neue Brücken über den Rhein nach Huningue und über den Hafen zum Zoll in Weil am Rhein verbessern die Vernetzung.
- Der öffentliche Verkehr wird ausgebaut: neue Tramlinien verbinden Klybeck-Kleinhüningen mit dem Stadtzentrum, Frankreich und Deutschland. Weiter ist ein Ausbau der S-Bahn («Herzstück») geplant. Klybeck würde so direkt ans S-Bahnnetz angeschlossen.
- Im Hafengebiet sind ein neues Containerterminal («Gateway Basel Nord») und ein neues Hafenbecken («Hafenbecken 3») geplant, welche die Schifffahrt effizient mit Bahn und Strasse verbinden. Durch diese Umorganisation kann die Hafenbahn vom heutigen Standort am Klybeckquai in Richtung Osten zum Hafenbecken 2 und zum geplanten neuen Containerterminal verlagert werden.
Die Umsetzung der verschiedenen Projekte erfolgt schrittweise und dauert noch mehrere Jahrzehnte. Bis dahin sind noch verschiedene planerische und politische Entscheide nötig.
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Was ist ein Stadtteilrichtplan?
Der Kanton Basel-Stadt erarbeitet derzeit einen Stadtteilrichtplan für Klybeck-Kleinhüningen. Der Stadtteilrichtplan bildet die Klammer für alle anstehenden Entwicklungen in Klybeck-Kleinhüningen und legt die Rahmenbedingungen fest. Er beschreibt, wie der Stadtteil in Zukunft aussehen soll und welche Schritte dorthin führen. Bis anhin gab es drei Beteiligungsrunden zum Stadtteilrichtplan. Im Rahmen der öffentlichen Planauflage zum Stadtteilrichtplan wird es eine weitere Gelegenheit zur Stellungnahme geben. Der finale Plan soll Mitte 2026 durch den Regierungsrat beschlossen werden. Ab dann ist der Stadtteilrichtplan für alle kantonalen Projekte verbindlich. Der Stadtteilrichtplan ist ein Planungsinstrument, welches sich in erster Linie an die planenden Behörden richtet.
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Wohin kommt das Tram?
Das Tram ist wichtig für die Quartiere, für den Anschluss an die Stadt, an den Regional- und Fernverkehr. Deshalb sollen neue Tramlinien gebaut werden:
- Das Tram Klybeck bindet Klybeck und das Erlenmatt-Quartier an die Stadt und das Umland an. Die Linie 14 verkehrt zukünftig ab Riehenring direkt ins Klybeck und nach Kleinhüningen. Zu einen späteren Zeitpunkt soll das Tram Klybeck-Westquai die Areale am Rheinufer erschliessen.
- Der Klybeckquai und der Westquai sollen mit einer neuen Tramlinie erschlossen werden, die vom Klybeckplatz aus entlang der heutigen Hafenbahngleise an die Wiese führt. Die exakte Linienführung ist noch nicht festgelegt – siehe dazu auch weiter unten.
- Die Tramlinie 8 soll in beide Richtungen in die Gärtnerstrasse verlegt werden. Durch diese Verlagerung kann die Kleinhüningerstrasse umgestaltet, begrünt und als Zentrum für das Alltagsleben gestärkt werden.
- Vom Hochbergerplatz ist eine neue Tramlinie über eine neue Rheinbrücke nach Huningue und Saint-Louis geplant.
Was ist das 3Land?
Rund um das Dreiländereck grenzen die drei Städte Basel, Huningue und Weil am Rhein aneinander. Unter dem Namen «3Land» arbeiten diese Nachbarstädte gemeinsam mit weiteren Partnern seit 2011 daran, einen grenzüberschreitenden Stadtteil zu entwickeln.
Es geht darum, das grenzüberschreitende Gebiet koordiniert zu entwickeln und neue Verbindungen entlang und über den Rhein zu schaffen und so die Städte näher zusammenwachen zu lassen. Das Potenzial für die Stadt-, Verkehrs- und Freiraumentwicklung auf den ehemaligen Industrieflächen zwischen der Dreirosen- und der Palmrainbrücke ist gross und als trinationale Aufgabe einmalig in Europa.
Die Zusammenarbeit weist schon heute sichtbare Ergebnisse vor: Zwischen Huningue und Basel entstand ein durchgängiger Rheinuferweg, der als Pendlerroute sowie als Promenade in der Freizeit gleichermassen beliebt ist. Mit der Erweiterung des Rheinparks in Weil am Rhein und den umgestalteten Uferbereichen in Huningue wurden beidseits der Dreiländerbrücke neue Freiräume unmittelbar am Wasser geschaffen. Sie bieten ein vielfältiges Angebot für Spiel, Sport und Erholung und werden in künftigen Bauetappen weiter vergrössert. Die neue Rheinbrücke von Basel nach Huningue und die dazugehörende Tramlinie vom Hochbergerplatz bis an den Bahnhof Saint-Louis wird im Rahmen des 3Land mit den französischen und deutschen Partnern geplant.
Weitere Informationen zum 3Land
Arealentwicklung Klybeckquai-Westquai
Welche Ziele verfolgt der Kanton mit dem neuen Planungsvorschlag?
Der Kanton orientiert sich an den Vorgaben des Gegenvorschlags des Grossen Rats zur zurückgezogenen Volksinitiative «Hafen für alle» sowie an den Beteiligungsergebnissen der letzten Jahre. Die Hauptanliegen sind:
- Mehrwerte für die Menschen, die heute in Klybeck und Kleinhüningen leben
- Mehr öffentliche Grün- und Freiflächen (Erholung, Sport und Natur)
- Grosszügige, parkartige Grünanlage entlang des Rheinufers
- Preisgünstige Flächen für Wohnen am Klybeckquai sowie Arbeiten, Kultur, Freizeit und vieles mehr am Westquai
- Angemessene Wirtschaftlichkeit
- Priorisierung öffentlicher Verkehr und Fuss- und Veloverkehr
- Berücksichtigung des historischen Charakters des Hafens
- Netto-Null
- Beteiligungsmöglichkeiten
Wird es am Rhein einen Park geben?
Ja, der Planungsvorschlag sieht einen grossen Park am Rhein vor. Die zentral gelegene Grünanlage soll dem ganzen Quartier als Freizeit- und Erholungsfläche dienen. Sie hat das Potenzial, zum sozialen Herz des Quartiers zu werden.
Werden die neuen Wohnungen am Klybeckquai und Westquai bezahlbar sein?
Ja, es ist viel preisgünstiger Wohnraum geplant. Dies wird ermöglicht durch eine Entwicklung in Kostenmiete oder im Wohnbauprogramm 1000+ durch den Kanton Basel-Stadt. Ausserdem ist die Abgabe im Baurecht für selbstgenutztes Wohneigentum und Genossenschaften vorgesehen.
Sind Flächen für Kultur und Jugendkultur vorgesehen?
Ja. Der Gegenvorschlag des Grossen Rats zur Initiative «Hafen für alle» gibt folgendes vor:
«Die [Nichtwohnflächen] sind in Kostenmiete zu erstellen und zu betreiben. Diese sollen vorwiegend quartierdienlichen und gewerblichen Nutzungen wie Gastronomie, Kultur, Freizeit sowie als öffentliche Infrastruktur dienen. Dabei sind ausreichend niederschwellige und preisgünstige Raumangebote für Alternativkultur und Jugendliche zu schaffen.»
Was passiert mit den Zwischennutzungen am Klybeckquai?
Der Klybeckquai hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Ort für ganz Basel entwickelt. Die Zwischennutzungen haben massgeblich dazu beigetragen. Der Planungsvorschlag des Regierungsrats sieht vor, den neuen Stadtteil am Wasser für die Gesamtbevölkerung weiter zu entwickeln. Dabei werden auch die Qualitäten berücksichtigt, die durch die Zwischennutzungen entstanden sind. Insbesondere der Westquai soll in Zukunft Raum für Freizeit und Kultur bieten. In welcher Form, muss in der weiteren Planung geklärt werden.
Können die gesetzlichen Vorgaben zum Naturschutz eingehalten werden?
Ja. Der Kanton verfolgt die Strategie, den grössten Teil der bestehenden Naturflächen im Areal-perimeter entweder zu erhalten oder durch entsprechende Lebensräume im Perimeter der neuen Hafenbahn zu ersetzen. Für den weiteren Bedarf wurden geeignete Flächen identifiziert. Welche Flächen definitiv eingesetzt werden, muss in der weiteren Planung geprüft werden.
Die Tramlinie am Klybeckquai war bisher in der Mitte des Klybeckquais. Wieso liegt sie jetzt am Altrheinweg?
Die dargestellte Lage der Tramlinie am Altrheinweg ist als Idee zu verstehen und muss in der weiteren Planung genauer geprüft werden.
Die Verschiebung hat sich aus dem neuen städtebaulichen Konzept ergeben, das in der Mitte des Areals eine ruhige Biotopverbundsachse mit Veloweg vorsieht. Für die neue Lage am Altrheinweg spricht, dass die Bewohnerinnen und Bewohner des bestehenden Quartiers weniger weit zu den Tramhaltestellen laufen müssten. Im Entwurf des Stadtteilrichtplans Klybeck – Kleinhüningen ist vorgesehen, die heutige Tramlinie an der Kleinhüningerstrasse in die Gärtnerstrasse zu verlegen. Somit könnte eine sehr gute ÖV-Erschliessung flächendeckend im ganzen Quartier gewährleistet werden.
Wie sieht der Planungsvorschlag stadtklimatisch aus?
Das Konzept sieht eine grosse Grünanlage in der Mitte des Klybeckquais vor, die eine kühlende Wirkung auf das Quartier Klybeck haben wird. Das städtebauliche Konzept ermöglicht eine Weiterführung der nächtlichen Kaltluftströmung von der Wiese her. Viele neue Bäume werden zuletzt einen grossen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas leisten.
Sind neue Schulen geplant?
Eine neue Primarschule ist vorgesehen. Ob eine neue Sekundarschule im Perimeter realisiert wird, ist noch in Abklärung.
Welche Auswirkungen wird der Planungsvorschlag auf den Verkehr im bestehenden Quartier haben?
Das Mobilitätskonzept setzt auf den öffentlichen Verkehr und den Fuss- und Veloverkehr. Die Anzahl Parkplätze wird möglichst minimiert. Angestrebt wird ein autoarmes Areal, d.h. ohne oberirdische Parkplätze (verursacht kein Suchverkehr im Quartier) und mit zentralen Parkings für Anwohnende. Details zur Erschliessung werden in den nächsten Planungsschritten vertieft.
Ab wann wird die neue Entwicklung realisiert?
Es gibt noch einige Meilensteine, bis die Entwicklung realisiert werden kann.
- Am Westquai laufen die bestehenden Baurechte Ende 2029 aus. Nachher benötigt der Westquai keinen Bahnanschluss mehr. Erste Projekte sind daher ab 2030 möglich.
- Der Klybeckquai ist bereits in Transformation. Hier könnte ein rechtskräftiger Bebauungsplan erster Stufe im Jahr 2030 vorliegen, der notwendig ist, um Wohnraum zu schaffen. Die Verlagerung der Hafenbahn und Umnutzung der Flächen am Altrheinweg ist ab ca. 2032 möglich. Bis dahin bleibt der Rangierbetrieb zwischen Klybeckquai und Altrheinweg bestehen.
- Die Entwicklung wird in Etappen realisiert. Die Etappierung wird in der nächsten Planungsphase geprüft.
Welche Beteiligungsmöglichkeiten sind vorgesehen?
Im September 2025 wird es eine nächste Beteiligung mit Fokus auf die Arealentwicklung Klybeckquai-Westquai geben.
Was ist der Stand der Volksinitiative Klybeckinsel?
Die Volksinitiative Klybeckinsel verlangt die Wiederherstellung der ehemaligen Klybeckinsel. Der Grosse Rat hat die rechtliche Zulässigkeit der Initiative bereits bestätigt und den Regierungsrat im Mai 2025 damit beauftragt, die Konsequenzen der Initiative zu prüfen. Der Bericht der Regierung wird voraussichtlich im Dezember 2025 im Grossen Rat behandelt. Es ist davon auszugehen, dass die Initiative im Jahr 2026 zur Abstimmung kommt.
Arealentwicklung «klybeckplus»
Was ist der Planungsstand der Arealentwicklung «klybeckplus»?
Das Städtebauliche Leitbild ist abgeschlossen und wurde im September 2022 präsentiert. Aktuell wird das städtebauliche Leitbild auf seine Machbarkeit hin überprüft und vertieft. Dabei sind die Anforderungen und Dimensionen von Strassen, Parks und Plätzen sowie der privaten Baufelder detailliert zu klären. Resultat ist das «Richtprojekt». Dieses soll voraussichtlich im Herbst 2025 öffentlich präsentiert werden. Das Richtprojekt bildet die Basis für den Bebauungsplan, der vom Grossen Rat beschlossen werden muss.
Weitere Informationen zu klybeckplus
Wo gibt es Informationen zu den Standortbelastungen in den ehemaligen Werkarealen im Klybeck?
Am 18. März 2025 haben die beiden Eigentümerinnen Rhystadt und Swiss Life zu Belastungssituation auf dem Klybeck-Areal informiert. Die Eigentümerinnen veröffentlichen umfassende Untersuchungen und Analysen zu den Standortbelastungen in den einzelnen Arealteilen, und wollen damit die Grundlage für einen sachlichen Dialog schaffen.
Weitere Informationen zu klybeckplus
Was ist die «Quartierentwicklung klybeckplus (Qek)»?
Die Quartierentwicklung klybeckplus hilft dabei, dass die Planung den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen an das Leben im neuen Stadtquartier entspricht. Das Ziel ist, gemeinsam mit der Bevölkerung zukunftsweisende Lösungen für das neu entstehende Basler Stadtquartier klybeckplus zu entwickeln. Der Prozess bietet einen informellen Rahmen, um Entwicklungsfragen mit verschiedenen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, ökologischen und (sozio-)kulturellen Aspekten zu ergänzen und mit der Bevölkerung im Dialog zu sein. Die Quartierentwicklung klybeckplus ist ein freiwilliges Engagement der Planungspartner (Kanton Basel-Stadt, Rhystadt und Swiss Life), um zukünftig ein gelingendes Quartierleben zu ermöglichen.
Alle Informationen und Ergebnisse aus den Dialogworkshops finden Sie hier
Hafenbahn und Hafenentwicklung
Was ist das Ziel der Hafenentwicklung, wofür wird ein neues Hafenbecken benötigt?
Der Hafen Basel ist ein wichtiger Knotenpunkt für den multimodalen Verkehr in Europa. Die Verbindung zwischen Schifffahrt, Schiene und Strassenverkehr ist eine intelligente und effektive Möglichkeit, um Güter und Waren schnell und umweltschonend zu transportieren. Ein neues trimodales Containerterminal «Gateway Basel Nord» sowie ein neues Hafenbecken sind strategische Antwort der Schweiz und des Standorts Basel auf die wachsenden Herausforderungen im Bereich des internationalen und nationalen Güterverkehrs mit immer mehr Container-Transport und zunehmenden Kapazitätsengpässen auf Strasse und Schiene. Wird der Umschlag von Waren auf die Schiene ausgebaut, kann verhindert werden, dass noch mehr Güterverkehre durch die Schweiz auf der Strasse transportiert werden.
Weitere Informationen zur Hafenentwicklung
Warum wird die Hafenbahn verlagert und was bringt das?
Die städtebauliche Entwicklung am Klybeckquai und am Westquai setzt die Verlagerung der heutigen Hafenbahn am Altrheinweg voraus. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Verkehr und den Schweizerischen Rheinhäfen hat der Kanton Basel-Stadt verschiedene Varianten für die Verlagerung des Hafenbahnhofs ins Hafenkerngebiet Kleinhüningen geprüft und eine umsetzbare Bestvariante «Südquai» evaluiert. Sämtliche Gleisanlagen der Hafenbahn südlich der Wiese sollen durch die Verlagerung aufgehoben werden.
Mit der Variante «Südquai» erhält der Hafen eine zeitgemässe Infrastruktur für die kommenden Jahrzehnte, die ein Miteinander von Stadt und Hafen ermöglicht. Die neue Anlage wird über eine vergleichbare Leistungsfähigkeit wie die bestehende Anlage verfügen, benötigt jedoch weniger Fläche und markant weniger Gleisinfrastrukturen.
Weitere Informationen zur Hafenentwicklung
Wie sieht der Terminplan der Hafenentwicklung aus?
Wenn die Baurechte am Westquai 2029 enden, wird an dieser Stelle kein Bahnanschluss mehr benötigt. Die Verlagerung der Hafenbahn und Umnutzung der Flächen am Altrheinweg ist ab ca. 2032 möglich. Bis dahin bleibt der Rangierbetrieb zwischen Klybeckquai und Altrheinweg bestehen.
Weitere Informationen zur Hafenentwicklung
Was passiert mit den Lebensräumen für Tiere und Pflanzen in den Gleisanlagen?
Die Gleisanlagen der Hafenbahn sind ein wichtiger trockenwarmer Lebensraum für Pflanzen wie die Königskerzen oder Tiere wie Schlingnattern und Eidechsen. Bei einer Umlagerung der Hafenbahn werden diese Biotope gleichwertig ersetzt.
Wohnen und Leben in Klybeck-Kleinhüningen
Wie viele Personen leben und arbeiten künftig im Stadtteil?
Eine genaue Prognose ist zum jetzigen Zeitpunkt schwierig. Basierend auf den aktuellen Grundlagen wird davon ausgegangen, dass im Jahr 2050 über 10’000 zusätzliche Personen im Stadtteil arbeiten werden und Wohnraum für über 10’000 neue Einwohnerinnen und Einwohner entstanden ist.
Wird das Quartier nicht gentrifiziert? Kann ich als Bewohnende hier wohnen bleiben?
Der Stadtteilrichtplan Klybeck-Kleinhüningen arbeitet darauf hin, dass der bauliche und soziale Bestand möglichst erhalten bleibt respektive so sanft wie möglich erneuert werden kann.
Die Wohnungen, die in den Entwicklungsarealen neu gebaut werden, sollen sehr vielfältig sein. Mindestens ein Drittel des Wohnraums muss preisgünstig sein. So verlangt es das Gesetz. Diese Vorgabe trägt dazu bei, dass der Stadtteil auch künftig durchmischt bewohnt wird.
Der Kanton schafft auf eigenem Land am Klybeckquai und am Westquai mehr Wohnraum. Dies kann Umzugsdynamiken in den heutigen Quartieren zur Folge haben. Wenn Leute umziehen, werden auch wieder Wohnungen frei. Dies reduziert Druck auf die heute schon vorhandenen Wohnungen.
Welche gesetzlichen Rahmenbedingungen gelten beim Thema bezahlbarer Wohnraum?
Wie das Thema Wohnen die Menschen in Basel beschäftigt, haben die letzten Jahre mit den verschiedenen Initiativen und Abstimmungen gezeigt. Seit Mitte 2022 gelten neue Wohnschutzbestimmungen. So braucht es bis auf gewisse Ausnahmen eine Bewilligung für Sanierungen, Renovationen und Umbauten, Umwandlung in Stockwerkeigentum sowie Ersatzneubauten. Die Wohnschutzkommission prüft die Gesuche und stellt so sicher, dass günstiger Wohnraum nicht schwindet. Die Auswirkungen der Wohnschutzbestimmungen werden erst in den nächsten Jahren sichtbar werden.
Mietzinsbeiträge unterstützen Familien in finanziell angespannten Verhältnissen.
Für die Arealentwicklung Klybeckquai-Westquai hat der Grosse Rat mit dem Gegenvorschlag zur Hafeninitiative klare Rahmenbedingungen für bezahlbaren Wohnraum gesetzt: Der Gegenvorschlag sieht vor, dass die Bauträgerschaften Wohnungen in Kostenmiete, gemäss kantonalem Wohnbauprogramm 1000+, oder als selbstgenutztes Wohneigentum im Baurecht erstellen und betreiben. Mit diesen Modellen möchte das Parlament dem Wunsch nach Schaffung von bezahlbarem Wohnraum explizit Raum geben. Es soll ein durchmischtes Wohnen und die Teilhabe vielfältiger Bauträgerschaften sichergestellt werden.
Was tut der Kanton gegen Verdrängung und für den Erhalt von preisgünstigem Wohnraum?
Die günstigsten Wohnungen sind jene, die es heute schon gibt. Die neu geschaffene «Stiftung für preisgünstigen Wohnraum Basel-Stadt» setzt sich für den Erhalt dieser Wohnungen ein. Die Stiftung kauft bestehende Wohnungen, um diesen preisgünstigen Wohnraum zu erhalten. Als Beispiel hat sie 2022 eine Liegenschaft an der Kleinhüningeranlage mit 54 Wohnungen erworben.
Zusätzlich realisiert der Kanton selbst den Neubau von preisgünstigen Wohnungen im Rahmen des Wohnbauprogramms «1000+».
Was kann die Planung konkret beitragen, um bezahlbaren Wohnraum zu erhalten?
Der stärkste Schutz von bezahlbarem Wohnraum bieten entsprechende Gesetze. Diese werden von Grossen Rat und der Stimmbevölkerung festgelegt, nicht von den Planenden.
Die Planungsinstrumente sollen positive Veränderungen fördern, also z.B. mit genügend Raum für Bäume und Grün für ein angenehmes Stadtklima sorgen. Oder mit neuen Mobilitätskonzepten die Lärm- und Verkehrsbelastung reduzieren. Dies sind alles ebenso Anliegen der heutigen Bevölkerung vor Ort. Wenn die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum steigt, birgt dies das Risiko, dass die Mietpreise der angrenzenden Wohnungen ebenfalls steigen. Das ist ein Dilemma, welches nicht alleine mit einer guten Stadtplanung, sondern v.a. im Zusammenwirken sämtlicher Akteure (Politik/Gesetze, Liegenschaftseigentümer*innen, Genossenschaften, Bewohner*innen, etc.) gelöst werden kann.
Mitwirken und Mitgestalten
Hören die Verantwortlichen in Verwaltung und Politik wirklich zu?
Ja! Alle Erkenntnisse aus den vergangenen Beteiligungen werden von der Verwaltung und der Politik entgegengenommen und sorgfältig geprüft, ob und wie sie in die Planungen einfliessen können. Es ist dem Kanton ein Anliegen, einen Dialog auf Augenhöhe zu führen und die vielfältigen Akteure und Interessengruppen zu erreichen. Das gemeinsame Ziel ist: Die Chancen der Stadtentwicklung so zu nutzen, dass die Quartierbevölkerung heute und in Zukunft möglichst umfangreich davon profitiert.
Wann kann ich mich das nächste Mal einbringen?
Es fanden bereits drei Beteiligungen zum Zukunftsbild und zum Entwurf des Stadtteilrichtplans in den Jahren 2023 und 2024 statt. Im September 2025 wird eine weitere Beteiligung zur Arealentwicklung Klybeckquai-Westquai durchgeführt. Der Stadtteilrichtplan wird voraussichtlich Anfang 2026 öffentlich aufgelegt und alle Interessierten sind zur Stellungnahme eingeladen.
Weitere Informationen zur Beteiligung zur Arealentwicklung Klybeckquai-Westquai im September 2025
Weitere Informationen zu den anderen Beteiligungsveranstaltungen
Im Quartier wohnen viele Menschen, die kein oder kaum Deutsch sprechen. Wie können sie sich einbringen?
Diese Sprachbarriere ist eine grosse Herausforderung, die der Verwaltung bewusst ist. In den vergangenen Beteiligungen wurden verschiedene Massnahmen umgesetzt: Vereine oder Anlaufstellen von Menschen aus dem Stadtteil, die wenig bis kein Deutsch sprechen, wurden direkt kontaktiert, Einladungen in verschiedenen Sprachen verfasst, Übersetzungen angeboten und in Zusammenarbeit mit der Quartierarbeit KLŸCK aufsuchende Arbeit geleistet. Alle Menschen im Quartier können sich via Stadtteilsekretariat Kleinbasel oder KLŸCK zum Prozess einbringen.
An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen oder Anliegen habe?
Via klybeck-kleinhueningen@bs.ch können Sie die Planenden beim Bau- und Verkehrsdepartement direkt kontaktieren.
Telefonisch ist die Dienststelle Städtebau & Architektur unter +41 267 92 25 zu erreichen. Informationen zu Städtebau & Architektur finden Sie unter: https://www.bs.ch/bvd/staedtebau-architektur
Das Stadtteilsekretariat Kleinbasel und auch das KLŸCK stellen die Verbindung zwischen der Verwaltung und der Quartierbevölkerung und -vereinen sicher und können jederzeit kontaktiert werden.